27.05.2022, 14:53
Die frische Meeresbrise mischt sich mit dem Geruch von Lagerfeuer und frischer Tomatensoße. Irgendwo brennt immer Licht und italienische Schlager werden von einer Gruppe angeheiterter Renter gerade zum Besten gegeben. Clachnaharry war noch nie so belebt, wie in den letzten Wochen und Monaten und langsam kehr auch das Leben wieder in die verschiedensten Persönlichkeiten zurück, die aus vielerlei Gründen ihre Heimat in dem ländlichen Bezirk nahe am Wasser gesucht haben. Die Ruhe, für die Clachnaharry so geschätzt wird, wird spätestens seit den Rentnerinnen und Rentnern ein wenig zerstört & da soll noch einmal einer sagen, dass nur die Jugend heutzutage weiß, wie man feiert!
Du fluchst, weil du selbst am Wochenende vom schrillen Geräusch des Rasenmähers geweckt wirst. Du musst noch nicht einmal aus dem Fenster sehen, um zu wissen, wer um die Uhrzeit schon wieder ein solches Fest veranstaltet - und das auch noch am Sonntag. » ROBERT!« donnert der Name lautstark über deine Lippen, aber der Dunkelhaarige hört dich nicht. Wie sonst auch, wenn er hinter seinem Rasenmäher sitzt. Du murrst und steckst den Kopf unter das Kissen, aber es nutzt nichts. Dabei wirst du dir der unangenehmen Kopfschmerzen bewusst, der Tatsache, dass sich dein Mundraum flaumig anfühlt und du nahezu schon am Verdursten bist. Blind suchst du nach dem Glas auf deinem Nachttisch, ertastest das Glas und nimmst einen Schluck, nur um den halben Schluck wieder zurück in das Glas zu spucken. Vodka. Erinnerungen an die vergangene Nacht kehren zurück, daran wie du in der Innenstadt einen Gig mit deiner Band hattest. Ab da wird es schon ziemlich dunkel in deinen Erinnerungen. Nein, Star bist du keiner, aber es hilft, wenn du dich jünger fühlen möchtest, auch wenn dir morgens schlagartig noch einmal klar wird, dass du doch nicht mehr der Jüngste bist. Darauf erstmal ein Bier, hilft ja bekanntlich am Besten nach einem Kater!
CELESTE NOSTALGIA
Es riecht nach Holzlack, während du dir die Handschuhe von den Händen streifst und den leichten Schweißfilm in der Jeans-Latzhose abwischst und dein Werk betrachtest. Der Strandkorb ist dein siebtes DIY-Projekt allein in diesem Monat. Völlig egal, dass diese Dinger zu schwer sind eigentlich gar nicht in das Flair von Claghnaharry passen, aber deine Therapeutin hat gesagt, dass du dich ein wenig mit anderen Dingen beschäftigen sollst. Eigentlich bist du Journalistin und hattest noch lange nicht vor deine Karriere an den Nagel zu hängen, immerhin kennt man in ganz Schottland, eigentlich sogar in ganz England dein Gesicht. Besonders deshalb, weil du dich mit den interessantesten politischen Konflikten der letzten Jahrzehnte befasst hast und ein recht spannendes Leben vorzuweisen hast. Himmel, du hast eigentlich gar nicht an Dinge wie psychische Erkrankungen geglaubt, dass du aber selbst davon betroffen wirst ... nein. Trotzdem hat man dir vor gut vier Jahren die Diagnose Burnout gestellt, die dich nun doch in die Rente getrieben hat. Sehr zu deinem Unwillen, was natürlich alles nur noch schlimmer gemacht hat, aber so langsam, da wird das Leben auch langsam wieder etwas ertäglicher.
SENZA UNA DONNA
Hin und wieder fragst du dich noch, was dich da geritten hat, dass du dir ausgerechnet in Inverness ein Zuhause gesucht hast. Aber nach deiner glänzenden Karriere als Modejournalist, der so viel und so oft über den Globus gereist ist, hast du nach Ruhe gesucht und sie im dörflichen Leben von Claghnaharry doch gefunden. Trotzdem sitzt du da und erzählst zum - wahrscheinlich - neunundzwanzigsten Mal davon, wie Anna Wintour mit dir zu Abend gegessen hat und dabei beinahe am Kaviar erstickt wäre. Du kennst die großen Modegrößen, kennst die bedeutendsten Stars und Models und hast gar schon oft die Wehmut, die du nicht ganz ablegen kannst. Wenn man dich fragt, ob du nicht zu schnell den Weg in die Rente gesucht hast, winkst du ab und nimmst einen schlürfenden Schluck aus deiner Margeritha, denn das Leben ist gut, zumindest zu dir. Und deine Nachbarn - so sehr sie dir auch gerne mal die Nerven rauben - sind zu einer ganz eigenen Familie geworden.
CERTE NOTTI
Es ist noch nicht einmal mittag und du hast dir bereits deinen vierten Martini eingeschenkt, denn anders kannst du die minderbemittelten Menschen in deinem Umfeld kaum ertragen. Die Finger deiner linken Hand massieren deinen Nasenrücken, die pochenden Kopfschmerzen haben noch nicht aufgehört - und bei deinem Alkoholkonsum werden sie das auch nicht - also schmeißt du dir noch eine Schmerztablette rein. Dein Konsum jener ist exorbitant geworden, aber das stört dich nicht. Du hast vor Jahren hier ein Haus gekauft, nachdem dein letzter (und bereits sechster Mann) das zeitliche gesegnet hat und dich in eine tiefe Depression gestürzt hat, während dein Umfeld gerätselt hat, ob du nicht für das Ableben deiner Männer verantwortlich bist, aber mittlerweile ist es weniger still und du weißt gar nicht, was du davon halten sollst. Manchmal lässt du dich dazu überreden, wenn der Italiener, der zwei Häuser weiter wohnt mit gutem Wein und Pasta lockt, sich ihnen anzuschließen (Pasta verschmähst du, niemand braucht Kohlehydrate, die sind das Mittel für Zellulite ok?), die meiste Zeit aber, verdrehst du über die so furchtbar einfältigen Menschen die Augen. Nicht, dass man noch glaubt, du hättest sie vielleicht doch ein klein wenig in dein eiskaltes Herz geschlossen, Gott bewahre.
DOLCE VITA
Du kannst das Leben genießen, besonders deshalb, weil du weißt, dass du nicht in einem Altenheim landen wirst. Steht so in deinem Testament, hast du klug eingefädelt, dass deine Kinder (und Enkelkinder) gut behandeln müssen, um von dir überhaupt einen Cent zu bekommen. Fünf Jahre lebst du an der Küste und lässt dir regelrecht gar schon den Hintern abwischen von deiner Familie, aber deiner Meinung nach kannst du das auch. Du hast vor Jahrzehnten mehrere erfolgreiche Firmen gegründet, die dir im Laufe der Jahre mehr als 30 Millionen eingebracht haben. Dass sich da deine Familie darum reißt, ist klar. Vielleicht legst du dein Geld aber noch gut an, kaufst weitere Firmen, holst dir schöne Betreuerinnen in Haus, denen du etwas unverhohlen in den Ausschnitt blicken kannst. Nur um den Rest des Abends am Strand zu verbringen und den teuren italienischen Rotwein deines neuen Nachbars zu schlürfen.
TORNERO'
» Zieh' mal deinen Stock aus dem Arsch. « schreit dir Winston entgegen, während du empört die Hand vor deine Augen hältst, weil du den Dunkelhaarigen dabei erwischt hast, wie er nackt auf der Sonnenliege in seinem Garten liegt. auf diesen Anblick hättest du gerne verzichtet, wenn du gekonnt hättest. Außerdem findest du nicht, dass du steif wärst. Du bist diese erhabenheit, wie du sie nennst schlicht und einfach schon dein ganzes Leben gewöhnt. Dein Mann und du, ihr seid immerhin nicht ganz unwichtige Persönlichkeiten. Während du vor Jahren den Job als Staatsanwältin an den Nagel gehängt hast, unterrichtest du mittlerweile noch hin und wieder an diversen Universitäten im vereinigten Königreich in Strafrecht an Universitäten. Nur an ausgewählten - den besten - Universitäten natürlich. Dein Mann glänzt dafür mit seiner ewigen Abwesenheit, immer noch auf Geschäftsreisen als Privatbanker, aber irgendwoher muss ja das Geld kommen, das du monatlich ausgibst, right?
MARE MARE
Die Sonne scheint dir auf den Rücken, während du mit dem Rasentrimmer händisch deinen Rasen pflegst. Fehlt eigentlich nur noch die Nagelschere, mit der du die zu hohen Halme einen nach dem anderen abschneidest. Dass du damit deinen Nachbarn regelmäßig den letzten Nerv raubst, weil du selbst am Sonntag morgen den Rasen mähst und dabei keinerlei Probleme damit hast, merkst du vielleicht gar nicht so richtig. Fehlende Sozialkompetenz sagt man dir eigentlich schon immer nach. Es überrascht wahrscheinlich nicht, dass du an der UHI einige Kurse in Geschichte übernommen hast, wenngleich du das Unterrichten jetzt niemals wirklich zu deinen Lieblingsbeschäftigungen zählen würdest. Allerdings - und das ist wirklich überraschend - zeigst du beim Schach gerne eine andere Seite von dir. Da wirst auch du steifes Kerlchen ein wenig emotional und wetteifernd!
SAPORE DI MARE
Die Stricknadeln bleiben achtlos auf dem großen Ohrensessel liegen, während du den Kopf verwegen aus dem Fenster streckst und versuchst das Gespräch deiner Nachbarn zu verfolgen. Erst gestern hast du ein Gespräch zwischen Vesuvio und Fletcher belauscht und daraufhin ein wildes Gerücht in die Welt gesetzt. claghnaharrys waschweib schimpft man dich, aber du bist fast schon ein bisschen stolz darauf. Jeder der etwas wissen möchte, findet bei dir die Antworten, während du dich mit guten Likören und Kuchen, aber manchmal auch selbstgekochtem Essen überreden lässt, ein wenig darüber zu erzählen. Die Kinder und Jugendlichen fürchten dich, gerade weil du scheinbar rund um die Uhr deine Augen und Ohren offen hältst und an dir nichts unbemerkt vorrübergeht - schon gar nicht jemand, der sich von Zuhause weggeschlichen hat. Aber es reicht ja nicht, du verwebst deine Geschichten gerne aus Lügen und Wahrheiten und stürzt die Leute damit so ins Verderben, während du mit deinem judgy Blick ohne Worte bereits alles gesagt hast.
ARRIVEDERCI ROMA
Der Geruch von frischer Tomatensauce lag in der Luft. Klobige Finger, die sich gerade an einer Zigarre vergehen, während Vesuvio den Blick von der Terrasse aus schweifen lässt. Der Sonnenuntergang ist nicht mit dem Sonnenuntergang in Sizilien zu vergleichen ist, aber zumindest erwirkt die frische Meeresbrise ein wenig das Gefühl, dass es sich um ein neues Zuhause handeln können. Die Hunde zucken nicht einmal mit der Wimper, während sich Vesuvio niederlässt und einen weiteren Schluck vom italienischen Rotwein nimmt - nichts anderes kommt in dieses Haus - während er bereits auf die Gäste wartet. Seine Nachbarinnen und Nachbarn. Wie jeden Dienstag.
L'ITALIANO
Jeden Dienstag treffen sich die älteren Bewohnerinnen und Bewohner von Claghnaharry, die zufällig im selben Straßenzug am Ufer wohnen, für einen Pastaabend im Zuhause von Vesuvio de Luca. Die Bäuche werden sich mit hausgemachter, frischer Pasta, jeder Menge italienischen Rotwein vollgeschlagen und je später es wird, desto wahrscheinlicher wird es, dass man zu italienischen Schlagern singt, die schmalziger nicht sein könnten. Am Ende aber wird klar: so unterschiedlich sie alle sind, so offensichtlich sind sie bereits Freunde geworden.
Hey hi hello am Ende des Pasta Clubs! Ich bin dhalia und auf der Suche nach den nach den Nachbarinnen und Nachbarn von Vesuvio in Claghnaharry nahe der Küste mit direktem Blick aufs Meer. Die oben erwähnten Personen sind selbstverständlich nur Ideen, sie werden in Kürze auch durch Yuvi und einer alternden Schauspielerin erweitert. Sämtliche Angaben, wie Namen, Alter und Avatarpersonen sind nur Ideen, wenngleich ich der Meinung bin, dass sie hervorragend zu den Geschichten passen könnten und die illustre Runde komplett machen könnten. Wir sollten alle den Rentnerinnen und Rentnern ein bisschen mehr Liebe schenken! Noch kurz zu mir: Ich bezeichne mich gerne als gemütliche Posterin und poste mindestens monatlich, meistens allerdings deutlich öfter. Dabei bewege ich mich zwischen 3.500 - 5.000 Zeichen, manchmal auch gerne mehr, je nach Play und Postpartner. Darüber hinaus wäre mir auch noch wichtig, dass du Discord mitbringst, damit wir beide uns auch mal einen groben Fahrplan machen können, wohin die Reise mit diesen wunderbaren Menschen gehen wird! Also hau' in die Tasten & lass' mich wissen, wenn es dir nach ordentlicher, authentischer Pasta und massig Wein gelüstet!
02.06.2022, 16:05: Greer Erskine hat diesen Beitrag moderiert
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