TRIGGER: Verlust, Alkoholismus, Tod, Einsamkeit, (emotionaler) Missbrauch, häusliche Gewalt
Lonely together?
Pappbecher stapeln sich auf dem kleinen Tischlein zu eurer Seite. Der Kaffeeautomat brummt leise in dem abgesonderten Raum des Gemeindezentrums, frisch gebackene Kekse, die doch keiner von euch anrührt, fein säuberlich auf dem bunten Unterteller drappiert. Rosie hat gebacken - nur deshalb knuspert es bloß trocken hinter ihrem ahnungslosen Lächeln. Gift hattet ihr alle zur Genüge, wenn auch in ganz anderer Form. Ihr, Menschen, so ganz unterschiedlich in eurem Wesen, dass man glauben könnte ihr hättet außerhalb dieser Wände nichts gemeinsam. Doch das habt ihr. Geschichten, Schicksalsschläge, die euch alle in die Sucht getrieben und nun zusammengeführt haben. Hier, bei den Anonymen Alkoholikern, seid ihr alle gleich. Hier gibt es keine Ausgrenzung, keine Vorurteile, keine strafenden Blicke - nur den Zusammenhalt, gemeinsam trocken zu bleiben.
Suchende Person
Immerzu ein Lächeln auf den Lippen, umrahmt von sonnengeküsstem, blondem Haar, stutzen Menschen die dich nicht kennen nicht selten über die irritierend scharfen Worte, die du ihnen präzise wie einen elegant geschwungenen Degen entgegenzusetzen weißt. Dabei lässt du die Leute gerne glauben, dass sie dich kennen. Die liebenswerte, vielleicht manchmal etwas schrullige Psychotherapeutin mit Herzen aus Gold, die sich trotzdem um den ein oder anderen zynischen Kommentar selten zu schade ist. Familiär, offenherzig, begegnest du ihnen auf der Straße, lauschst ihren Sorgen und Gedanken innerhalb deiner kleinen Praxis, ohne, dass irgendeiner von ihnen ahnen würde, dass du selbst so vielen eigenen Dämonen davongelaufen bist - und es immer noch tust. Traumatische Kindheit, gescheiterte Ehe, Schattenseiten eines Lebens, an dem du andere niemals teilhaben lässt und dich doch irgendwann in die Alkoholsucht getrieben haben. Nicht einmal mit deinen engsten Freundinnen sprichst du darüber wie schwer es war den Whisky gegen Tee zu ersetzen, zu groß ist die Angst davor verurteilt zu werden. Schließlich bist du nicht nur für jeden von ihnen immer da, sondern auch die Tochter des Sinclair-Clans, die keinen Fleck auf der blütenweißen Tischdecke dulden würden. Da tut es gut zumindest innerhalb der anonymen Alkoholiker jemanden zu haben, der dir zuhört, all deine Zweifel und Ängste teilt und verstehen kann.
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Rosalie Sinclair
34 Jahre
Portree
Psychotherapeutin
geschieden
Sarah Gadon |
Gesuchte Personen
Der Wissenschaftler
40-55 Jahre
Portree
Wissenschaftler/Biologe?
verheiratet?
Michael Sheen?
Frei
| Gefeiert. Respektiert. Bewundert. Dein herausragender Verstand hat dich Bücher schreiben lassen, ganze Lehrsääle gefüllt, Preise gewinnen lassen. Du hast an renomierten Universitäten studiert und unterrichtet, dein Leben der Forschung und Wissenschaft gewidmet. Zwischen Fakten und Zahlen gab es nur ein Wunder an das du geglaubt hast: die Geburt deiner Tochter. Dein Sonnenschein, dein ganzer Stolz, für den du bereitwillig Bücher und Reisen aufgegeben hast. Sie hat dich geliebt, dich und deine Geschichten, deine Art ihr die Welt zu erklären und bloß ihr zuliebe hast du sie an das Märchen, die Sage des liebenswerten Monsters von Loch Ness glauben lassen. Umso schwerer traf es dich als man ausgerechnet sie dir vor zwei Jahren entriss - dein kleiner Engel starb bei einem Verkehrsunfall, hatte das Auto in ihrem Wagemut nicht kommen sehen. Alles was dir geblieben waren sind die Erinnerungen an ihre Heiterkeit, eure Ausflüge und ihren Wunsch endlich “Nessie” zu finden. Monatelan hast du deinen Kummer nur in Alkohol zu ertränken gewusst, ehe du den Entschluss gefasst hast dein Leben ihrem Traum zu widmen. Manche mögen heute über dich schmunzeln, den “verrückt gewordenen Professor mit den wilden Locken” wie sie dich nennen. Könnten sie doch nur sehen, dass dich nur noch der Glaube an das Unglaubbare am am Leben hält. |
Die Künstlerin
40-50 Jahre?
Portree
Modedesignerin?
ledig
Helena Bonham-Carter?
Frei
| Dich trieb es um die ganze Welt. Immer in Bewegung, immer auf Achse, hast du dir ein Imperium aufgebaut. Frauen auf dem ganzen Planeten hätten töten wollen für ein Kleid, ein Schmuckstück, eine Handtasche von dir. Zumindest sprach die Presse so über dich. Laufstege jedes Kontinents hast du beschritten und mit Glanz und Eleganz gepflastert. Geboren und aufgewachsen im beschaulichen Portree war der Preis für deinen weltweiten Erfolg als Modedesignerin hoch. Du hast nie eine Familie gegründet, musstest immerzu und überall erreichbar sein, hattest kaum eine freie Minute nur für dich. Das Mode-Business ist verdammt hart, niemand wusste das so gut wie du. Doch du hast dich durchgebissen, Talent und Durchhaltevermögen bewiesen. Unzählige Gerüchte haben dich umgeben, doch nur eines von ihnen ist wahr: ganz oben an der Spitze ist es verdammt einsam. Es war die Einsamkeit, die dich an deine Grenzen gebracht hat, die Flasche Rotwein wurde dein engster Vertrauter. So konnte es nicht weitergehen. Also hast du dich vor ein paar Monaten aus dem Geschäft zurückgezogen, einen Entzug hinter dich gebracht und dich zurück zu deinen Wurzeln leiten lassen. Zuhause angekommen in Portree sind allen voran die Mitglieder der AA zu engen Freunden geworden - und bis heute bereust du es nicht diesen Schritt gegangen zu sein.
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Der Polizist
35-50 Jahre
Portree
Polizist
geschieden?
Idris Elba?
reserviert
| Du hast so viel Scheiße gesehen. Ja, genau, Scheiße, bist es leid es noch in hübsche, vorsichtige Worte zu verpacken. Du hast kleine Kinder aus heruntergekommenen, stinkenden Wohnungen befreien müssen, Junkies, die jede Selbstachtung verloren haben für eine scheiß Line auf der Raststättentoilette. Als dann auch noch vor drei Jahren dein bester Freund und Kollege im Einsatz bei einem Tankstellenraub um's Leben kam hat es dich in eine tiefe Depression gestürzt. Bereits zuvor hattest du ohnehin nur noch funktioniert statt gelebt, in deiner Ehe krieselte es schon lange, doch als du dann auch noch immer häufiger zur Flasche gegriffen hast um deinen Kummer zu ertränken, reichte es deiner Frau und sie packte ihre Sachen. Geblieben war nur die ohrenbetäubende Stille in deiner Wohnung in London und du selbst - oder das was davon übrig geblieben war. Deine Schwester war diejenige, die nach Flehen und Bitten an deinen Verstand appellierte dir endlich Hilfe zu suchen. Es folgte ein Entzug, Psychotherapie und der Entschluss, dass du die Großstadt hinter dir lassen musst um einen Neuanfang zu wagen. Hier, in Portree, ticken die Uhren langsamer, ein Umstand, der deinem geschundenen Herzen endlich die Ruhe schenkt die du gebraucht hast um deinen Job als Polizist wieder lieben und schätzen zu können.
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Die Fotografin
25-35 Jahre?
Portree
Fotografin
ledig
krysten ritter?
Frei
| Wenn man dich so sieht möchte man gar nicht meinen, dass du dich alle zwei Wochen aufraffst um dir in kleiner, gemütlicher Runde die Sorgen anderer anzuhören, meidest du andere Menschen doch oft genug wie der Teufel das Weihwasser. Der Kaffee kann dir nie stark genug sein, die Müdigkeit ist deinen großen Augen niemals fern und mit einem Grummeln auf den Lippen spülst du die schwarze Plörre hinunter, wünschst dir, auch deine Gedanken damit ertränken zu können. Meistens gelingt dir das nicht. Sie sind präsent wie die Bilder in deinem Kopf, von einer jungen Frau, die sich viel zu lange selbst aufgegeben und in die Fänge eines toxischen Mannes begeben hat, dessen Fäuste so oft die Wand neben ihrem Gesicht wie seine Worte ihr Herz gefunden hatten. Dass genau du diese Frau gewesen bist würdest du gerne vergessen, hast du dich in deiner Jugend immer für ach so selbstbewusst und tough gehalten, bitter mit den Augen gerollt, wenn du an der Bar den Geschichten irgendwelcher klagender Mädels gelauscht hast, die sich mit klimpernden Augen dem Wohlwollen ihrer Freunde ergeben haben - bis es ausgerechnet dich selbst traf. Viel zu lange hast du dich von deiner vermeintlich großen Liebe unterdrücken lassen, Trost in Bier und Zigaretten gefunden. Heute fotografierst du lieber, hast deine Leidenschaft zum Beruf gemacht und versuchst mit jedem Knipser deiner Kamera die Bilder in deinem Kopf gegen neue Fotografien auszutauschen. |
Der Biker
35-50 Jahre?
Portree
KFZ-Mechaniker?
ledig
Johnny Depp?
Frei
| Wie du da so sitzt, die breiten Schultern in eine dicke Lederjacke gehüllt, die Stimme ebenso dunkel wie dein Kaffee, so selbstbewusst, dass deine Mitmenschen bei deinem Auftreten bei Tag und Nacht nicht selten die Straßenseite wechseln, würde man kaum glauben, dass ausgerechnet du einst vor deinen eigenen Schatten ausgewichen bist. Du weißt besser als jeder andere wie es ist vor sich selbst davonlaufen zu wollen. Emotionale Vernachlässigung in der Kindheit, häusliche Gewalt. Die Tatsache, dass du von deinen eigenen Eltern für deine Homosexualität auch noch verurteilt und verprügelt worden bist, hat dich einst so tief fallen lassen, dass du dich heute manchmal selbst fragst wie du überleben konntest. Du hast alles durch. Heroin, Koks, Alkohol, hast nur im tiefsten Rausch deine Sexualität ausleben können, die du sonst mit harter Schale und fliegenden Fäusten zu überspielen versucht hast. Heute, viele Jahre und mehrere Entzugskliniken später, hast du gelernt dich so zu lieben wie du bist. Beinahe 15 Jahre bist du endlich trocken und clean und versuchst als ehrenamtlicher Leiter der anonymen Alkoholiker genau die Menschen zu unterstützen die durch die Hölle gehen mussten wie du selbst. |
Sonstiges
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